2015-09-09 - Brandbrache


Betrifft:

11. Änderung des Regionalplan RB Arnsberg,

TA BO/ HA Umwandlung GIB in ASB

Hagen Westerbauer HA 23-02.15 GEP / 08.15


Von Seiten des NABU Hagen wird es ausdrücklich begrüßt diese ehemalige Industriefläche wieder mit Gewerbe zu bebauen. Allerdings wäre es im Sinne des nachhaltigen Flächenverbrauches für Gewerbeflächen sinnvoll hier produzierende Betriebe anzusiedeln und keinen Handel.


Gewerbeflächen gelten in Hagen als besonders knapp. Immer wieder wird dies propagiert. Ständig erscheinen Meldungen in den Medien wie knapp das Potential an Gewerbeflächen doch ist. Die Begehrlichkeiten, Acker-Wiesen- und Waldflächen für das produzierende Gewerbe auszuweisen, sind ungebrochen.

Daher würde es wesentlich wohlwollender betrachtet werden, wenn diese wertvolle doch recht große Fläche in dieser Hinsicht genutzt werden würde. Das würde den Bedarf für die Neuausweisung von Baugebieten auf der „Grünen Wiese“ im Außenbereich ein wenig minimieren. Schade also, dass diese Chance hier nicht genutzt wird. In diesem Sinne ist diese Gewerbeauswahl also völlig unverständlich.

Das hier hingegen dieses gute Flächenpotential für Einzelhandelsunternehmen bereit gestellt wird, die ihre Standorte nur um wenige Kilometerverlagern wollen, ist alles andere als ein nachhaltiges Gewerbeflächenmanagement.

(Lebensmittel Vollsortimenter, Lebensmittel Discounter, Tierfutterhandel, Drogeriemarkt)

Dieser Einwand muss von Seiten des Naturschutzbundes eindringlich gemacht werden. Es ist ein Appell an die Politik, hier anders zu wirtschaften.

Ansonsten bestehen es in Sinne des Naturschutzes keine Bedenken zur Bebauung in diesem Gebiet.

Im Zuge der Planung sollte aber unbedingt berücksichtigt werden, dass im Bereich der Ennepe eine naturnahe Ufergestaltung angestrebt wird. Dem Gedanke der Biotopvernetzung sollte unbedingt Genüge getan werden.

Aufgemauerte kanalisierte Bereiche müssen abgetragen werden. Das Flußbett sollte aufgeweitet und mit flachen Uferzonen ausgestattet werden. Diese können dann mit standortgerechter Vegetation begrünt werden. In Bereichen, die nicht zurück gebaut werden können, wäre es zur Stabilisierung der Hagener Gebirgsstelzen und Wasseramselbestände günstig dort Brutnischen einzufügen. Der NABU leistet hier gerne fachlichen Beistand.

Außerdem sollten einige Störsteine in den Flusslauf eingesetzt werden. Sie sind bekanntlich förderlich zur Lebensraumoptimierung für die meisten aquatisch lebenden Organismen. Außerdem dienen sie auch als Sitzwarte für die bereits genannten beiden Vogelarten.


Für den Naturschutzbund Deutschland im Stadtverband Hagen

Dipl.-Ing. Stephan Sallermann (Landschaftsarchitekt)


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