Kleines Nachtpfauenauge ist der Schmetterling des Jahres 2012

Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Spannweite:             55 – 80 mm

                              Weibchen etwas größer als Männchen

Weibchen:               grau mit rötlicher Tönung im Spitzenbereich

Fühler / Weibchen:    kammartig gezähnt

Männchen:               bräunlich, Hinterflügel rostgelb

Fühler / Männchen:   deutlich kammförmig gefächert

beide Geschlechter:  auf beiden Flügelpaaren großer Augenfleck auf weißem Grund,

                              zwischen zwei gewellten Querbinden

 

Das Kleine Nachtpfauenauge ist einer der schönsten und größten Nachtfalter und gehört zu der Familie der Pfauenspinner (Saturniidae).

Seinen Namen hat er wegen seiner augenähnlichen Flecken auf den Flügeln, die zur Abschreckung von Feinden dienen.

Das Kleine Nachtpfauenauge hat keine Mundwerkzeuge und nimmt als Falter daher keine Nahrung mehr auf, er zehrt nur noch von den Reserven die er sich als Raupe angefressen hat. Sein Dasein beschränkt sich ausschließlich auf die Fortpflanzung. Deshalb leben die Falter auch nur wenige Tage.

Das Männchen ist tagaktiv und das Weibchen nachtaktiv, aus diesem Grund ist auch das Weibchen gräulicher gefärbt und das Männchen bunter. Die Falter sind von Anfang April bis Ende Mai unterwegs. Damit sich Weibchen und Männchen zur Paarung auch finden, sendet das Weibchen Lockstoffe, die das Männchen noch über viele Kilometer mit seinen Fühlern riechen kann.

Das Gelege mit den ovalen ockerfarbenen Eiern wird vom Weibchen ringförmig um kleine Ästchen an die Futterpflanzen geheftet.

Die Raupen sind anfangs schwarz und färben sich nach einiger Zeit grün. Sie besitzen schwarze Punktwarzen mit Borsten.

Im Spätsommer spinnen sich die Raupen in einen festen flaschenförmigen Kokon ein. Dieser hat eine Öffnung in der sich starre Borsten befinden. Diese Art Reuse soll die Raupe während der Verpuppung vor Fressfeinden schützen.

Sie überwintern manchmal mehrmals um durch Krankheiten oder klimatisch ungünstigen Bedingungen nicht den Bestand der ganzen Art zu gefährden.

Die Falter kommen in naturnahen offenen Landschaften vor, die mit Sträuchern oder Heide bewachsen sind. Auch in lichten Wäldern oder verwilderten Gärten kann man sie finden.

Die Raupen bevorzugen als Futterpflanzen Rosengewächse wie Schlehe, Salweide, Himbeere, Brombeere, Heidelbeere aber auch die Besenheide und Wiesensalbei.

Eigentlich ist der Falter in Deutschland sehr häufig, aber durch den großen Landschaftsverbrauch ist er in manchen Regionen stark zurückgegangen, wo er auch nun auf der Vorwarnliste der gefährdeten Tiere steht.

 

Verfasser: Andrea Woiczikowski

Hinweise auf die Fotografen finden Sie in der großen Bildansicht.