In Hagen Halden zeigten Schwanzmeisen ein recht ungewöhnliches Verhalten:
Vom 4.3.2020 bis zum 6.4.20 wurde von einem Paar Schwanzmeisen ein Nest gebaut. Es wurde ein kletternder Cotoneasterbusch (Cotoneaster horizontalis) gewählt, der an einem Gebäude wächst. Standort in nord-östlicher Exposition. Der Nestbau dauerte gut einen Monat lang! Durch anhaltende Trockenheit in jenem Jahr, blieb der Busch jedoch sehr lange unbelaubt. Das Nest befand sich somit recht offen und ungeschützt an dem Standort. Vielleicht zu offen für die Vögel. Sie verschwanden und kamen nicht mehr zurück.
In der zweiten Aprildekade 2020 besuchte erneut ein Paar Schwanzmeisen den Standort mit dem vorhandenen Nest. Sie zogen dort ein. An dem Nest wurde nur unwesentlich weiter gebaut. Es wurde ziemlich zügig mit der Brut begonnen. Am 12.5.2021 wurden bettelnde Jungvögel gefüttert. Mit dem Ausflug der Vögel ist kurzfristig zu rechnen. Eine exakt datierte Dokumentation ist mir leider dort nicht mehr möglich.
In verschiedener Fachliteratur konnte ich über ein derartiges Verhalten nichts herausfinden. Es wird lediglich die Jahreszeit und die Dauer des Nestbaues bestätigt. Auch heißt es, dass der Nestbau bei ungünstiger Witterung aufgegeben werden kann. In diesem Fall war das Nest jedoch augenscheinlich fertig gestellt. Es besteht so wie in der Literatur beschrieben aus feinen Halmen, Moos und zahlreichen Spinnweben. Im Jahr 2009 gab es hier an einer benachbarten Stelle schon einmal eine Schwanzmeisenbrut. Das Nest sah seinerzeit sehr ähnlich aus.
Verfasser:
Stephan Sallermann
Vormholzer Straße 23
58456 Witten