Nachdem sie den Winter in Wald und Garten in frostsicheren Verstecken zugebracht haben, ziehen viele Amphibien zu ihren Geburtsgewässern, um abzulaichen. Dies gilt insbesondere für Feuersalamander (Salamandra salamandra), Grasfrosch (Rana temporaria) und die hier im Hagener Gebiet häufig vorkommende Erdkröte (Bufu bufo).
Hauptwanderzeit ist zwischen Mitte Februar und Ende April. Sobald die erste milde Witterung einsetzt beginnen die Amphibien mit ihrer Wanderung zum Laichplatz. Regnerisches Wetter,
Bodentemperaturen von über fünf Grad Celsius und einsetzende Dämmerung lösen das Wanderverhalten aus. Oft werden dabei in mehrtägigen
Etappen große Strecken zurückgelegt.
Die Amphibien sind am häufigsten zwischen 19.00 und 23.00 Uhr unterwegs.
Auf den bis zu zwei Kilometer langen Wanderungen müssen viele Amphibien Straßen überqueren. Manchmal bleiben die Kröten längere Zeit auf der warmen Fahrbahn sitzen und werden ein leichtes Opfer
anrollender Autos. Eine oft unterschätzte Gefahr ist der Strömungsdruck der Fahrzeuge. Bei Geschwindigkeiten über 30 Stundenkilometer werden auch Amphibien getötet, die am Strassenrand sitzen.
Der Strömungsdruck bringt ihre
Inneren Organe zum Platzen.
Darum die Bitte an alle Autofahrerinnen und Autofahrer:
Erdkröten sind als Nützlinge einzustufen. Sie gelten als Kulturnachfolger, haben sich also mit der Nähe des Menschen arrangiert. Sie leben unter Steinen, Laub oder selbst gegrabenen Erdlöchern,
wo sie ihre Tage verbringen können.
Nachts gehen sie auf Nahrungssuche. Ihr Speiseplan besteht aus vielen Tieren, die der Mensch als Ungeziefer bezeichnet, wie Würmern, Schnecken, Asseln und Spinnen. Gerade dem Hobbygärtner dürfte
das Wohlergehen solcher Gartenhelfer also am Herzen liegen. Man kann auch sagen, die Amphibien stellen ein wichtiges Glied in der ökologischen Kette dar. Doch durch den Bau von Straßen (hier auch
zusätzliche Hindernisse durch Bordsteinkanten und tödliche Fallen durch Gullys sowie andere Strassenentwässerungsanlagen), Entwässerung und Planierung von Feuchtgebieten, Einsatz von Herbiziden
und Düngemitteln wurden und werden Ihre Lebensräume zerstört.
Etliche Arten sind vom Aussterben bedroht!
Alle drei hier erwähnten Arten - Feuersalamander, Grasfrosch und die Erdkröte - haben den Schutzstatus ''besonders geschützt'' nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der
Bundesartenschutzverordnung.
Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.